Erste Bewährungsprobe als „Mannschaft“ nicht bestanden!

Schon klar, wir sind mit wahnsinnigem Abstand Tabellenführer, waren noch nie ernsthaft in Gefahr einen Punkt abzugeben und selbst das Berichte zu schreiben ist zunehmend langweilig – und damit auch seltener – geworden. Insofern spielt sich jegliche Kritik auf einem hohen Niveau ab. Mit Sicherheit könnte man sie sich auch vollständig sparen, aber hin und wieder muss sie angebracht werden…!

Ums es vorweg zu nehmen, auch gegen Heide waren zwei Punkte nicht ernsthaft in Gefahr. Mit Sicherheit gab es das eine oder andere Pseudo-Highlight, denn dass Jan seit gut einem Jahr mal wieder ein Spiel verliert dürfte den einen oder anderen überrascht haben. Außer der Erkenntnis, dass auch er nicht unfehlbar ist und der Hals nicht lang genug ist um ihn aus jeder Schlinge zu ziehen, lässt diese Niederlage aber auch nicht mehr Rückschlüsse zu! Und doch gab es darüber hinaus einige Dinge, die mich nachdenklich im Hinblick auf die kommende Saison gestimmt haben…

Das Spiel begann wie viele Begegnungen in dieser Serie mit einem verlorenen Doppel und einer Niederlage oben. In Heide hatte man mittlerweile unsere neue Doppelstrategie schon verfolgt, sodass man Hanisch/Borchers als Doppel 2 aufstellte. So bekamen aber auch Flemming und Bjarne eine schöne spielerische Bewährungsprobe, die sie wirklich mit Bravour meisterten. Als einziges Doppel verlor unser ehemaliges Stammdoppel Alex/Frank, der als Ersatz für Lorenz für uns mit an den Tischen stand. Nach den Negativerlebnissen der letzten Wochen, brauchte Frank dieses Spiel offensichtlich noch um den Frust abzuschütteln und dann im Einzel wieder durchzustarten…!

Jan quälte sich in einem eher unansehnlichen Spiel dann zu einem 3:1 gegen Borchers, während Bjarne gleich die Revanche von Hanisch aus dem Eingangsdoppel hinnehmen musste. In drei Sätzen war er nie ganz chancenlos, insgesamt aber zu unkonstant um einen ganzen Satz nach hause zu bringen. In der Mitte war dann offensichtlich, dass Brede auf heider Seite noch ziemlich weit weg vom Engagement und der Spielfreude früherer Tage ist und war so für mich nie ernsthaft eine Gefahr. Alex hatte dann gegen Bruno zwei Sätze lang alles super im Griff, ehe sich der alte Hase – und damit ist ausnahmsweise mal nicht Alex gemeint – mehr und mehr auf das Spiel einstellte. Er fand nun seine favorisierte Distanz zum Tisch und Alex gelang es immer weniger den gegnerischen Rhythmus zu brechen. Unübersehbare Schwächen in der Offensive auf der Vorhand machten Alex zudem mit leichten Fehler das Leben schwer. So musste er am Ende frustriert noch zum 2:3 gratulieren. Unten lief es dann in beiden Spielen fast durchgehend wie am Schnürchen, sowohl Flemming als auch Frank – ausgenommen das Ende des dritten Satzes – machten mit ihren Gegnern kurzen Prozess. So hatten wir eine gewohnt beruhigende Führung zum Ende der ersten Einzelserie zu vermelden.

Jan und Bjarne bekamen dann aber zu spühren, dass Heide ein sehr ausgeglichenes und starkes oberes Paarkreuz in dieser Liga stellen. So mussten beide in fünf Sätzen gratulieren, was die Stimmung rapide drückte. Wurde der eine oder andere angesichts des knappen Zwischenstandes von 6:5 ernsthaft nervös?! Auf dem Papier gaben wir mit 9:2 Sätzen in den folgenden drei Spielen die richtige Antwort und zeigten uns mehr als unbeeindruckt. Nicht mal eine Stunde nach diesem Rückschlag war das 9:5 besiegelt.

Trotzdem gibt mir der Verlauf des Abends zu denken. Weniger die spielerische Leistung oder einzelne Ergebnisse. Vielmehr das Engagement, der Blick für das wesentliche – nämlich die Mannschaft – und die gegenseitige Unterstützung. Fakt ist auch, dass wir auf dieser Ebene in der ganzen Saison kaum gefordert waren, sodass der Blick zwangsläufig auf die eigene Person fiel. Denn mannschaftliche hat es ohnehin gereicht, egal wie oft Jan im Vorhinein von einer „unangenehmen“ Mannschaft gesprochen hat. Fakt ist aber auch, dass wir in puncto Geschlossenheit und Leidensfähigkeit im kommenden Jahr deutlich stärker gefordert sein werden. Da werden Niederlagen was alltägliches sein und jeder muss um den Sieg in jedem einzelnen Spiel fighten – ob am Tisch oder von der Bande! Und so sehne ich mich doch das eine oder andere mal nach der vergangenen Saison zurück, in der uns die vielen knappen Siege stärker zusammen wachsen ließen, was uns dieses Jahr in der neuen Konstellation leider noch etwas fehlt. Da wird dann doch gelegentlich deutlich, dass die „emotionalen Fußstapfen“ die Frank und Niklas hinterlassen haben, doch nicht ganz so klein sind!

Ich will nun auf dem ganzen Thema auch nicht zu viel herumreiten und hier den großen Moralapostel spielen. Die angesprochenen Themen betreffen alle und damit auch mich und da man den Arsch ja bekanntlich nicht höher hängen soll als man scheißen kann, sollte sich in diesem Punkt jeder einfach mal hinterfragen. Mir ist es nur wichtig, diese Thematik bei jedem ins Bewusstsein zu rufen und den Fokus von der LivePZ wieder auf die Ergebnisse der Mannschaft zu lenken! Mit dem häufigen Ersatz und den klaren Ergebnissen ist das nicht leicht, aber unverzichtbar für die nächste Saison…!

Gegen Lola bekommen wir nun mal wieder die Chance mannschaftlich vollzählig anzutreten und die sollten wir nutzen, um dies auch auszuleben…!

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