Tischtennis ist manchmal eine rätselhafte Sportart

2. Punktspielwochenende mit Heimspiel gegen den TSV Schwarzenbek II oder beim SC Poppenbüttel III

 

Nach dem erfolgreichen Punktspielauftakt mit den Erfolgen gegen FTSV Fortuna Elmshorn und den Niendorfer TSV wartete in der 3. Hinrundenpartie eine kniffelige Aufgabe: zum Heimspiel in Wrist erwartete man die Zweitvertretung des TSV Schwarzenbek. Vor rund einem halben Jahr gab es gegen die Youngster aus der Europastadt eine bittere 2:8-Pleite. Zu-dem hatten die Schwarzenbekerinnen mit ihrem 8:6-Auftakterfolg gegen den Meisterschafts-favoriten Wandsbeker TB ein bemerkenswertes Ausrufungszeichen gesetzt.

Ohne die offizielle Mannschaftsführerin, der als Betreuer bei der Bezirksrangliste der Schüler/ innen B und C weilte (bitte nicht über diesen grammatikalisch merkwürdigen Relativsatz nachdenken – Insider wissen Bescheid), dafür aber mit Taktik-Fuchs Jan Cyrullies als Head Coach, 5 Spielerinnen und einem letztendlich gut gelungenen Aufstellungspoker. Aber der Reihe nach:

Die personell gebeutelten Gäste aus Schwarzenbek (Jule Wirlmann fiel wegen einer Zehen-Operation aus; Lena Mollwitz musste in der 1. Damen aushelfen; ein angedachter Heimrecht-tausch konnte nicht realisiert werden, da für ein Rückrundenspiel in Wrist kein freier Hallen-termin vorhanden war) liefen mit Ann-Kathrin Gericke, Ajla Fazlic und den beiden oberliga-erfahrenen Ersatzdamen Ann-Kristin Weber und Nancy Trompelt auf. Über die WSG-Auf-stellung wurde nach Telefonkonferenz mit der in Norderstedt weilenden Mannschaftsführerin entschieden, was allerdings dadurch verkompliziert wurde, dass die erste Gesprächspartnerin nicht zu allen Schwarzenbeker Gesichtern einen Namen parat hatte; gut, dass Jeanine hier aus der Patsche helfen konnte. Die Entscheidung im „Aufstellungspoker“ lautete dann: Katarzyna spielt nur Doppel, Jeanine lediglich im Einzel. Die recht zahlreich erschienenen WSG-Anhän-ger „beichteten“ nach dem Spiel, dass diese Aufstellung bei ihnen doch zum Teil für etwas Stirnrunzeln gesorgt hätte. Und dies konnte durch den Spielverlauf zunächst auch nicht ent-kräftet werden. Nach den Doppeln und den ersten beiden Einzeln waren beide Teams noch auf Augenhöhe – 2:2. Sylwia und Kasia sicher in 4 Sätzen gegen Weber / Trompelt (+6 -9 +2 +7), Baiba und Isabelle 0:3 gegen Gericke / Fazlic (-7 -9 -8). Im oberen Paarkreuz hielt Sylwia ihr Team auf Kurs, indem sie gegen Anka Gericke einen 0:2-Satzrückstand durch fa-moses Spiel noch in einen 5-Satzerfolg umwandelte (-5 -6 +7 +8 +5). Baiba musste sich dem-gegenüber gegen Ajla Fazlic 1:3 geschlagen geben (-10 -8 +10 -3). Für das erste Break sorgte dann aber gerade das untere Paarkreuz der WSG. Jeanine nahm sich Sylwia als Vorbild, gab die ersten beiden Sätze gegen Trompelt ab, um dann den Spieß beeindruckend umzudrehen (-14 -6 +4 +4 +2). „Isi“ rechtfertigte ebenfalls das in sie gesetzte Vertrauen, behauptete sich gegen die Jura-Studentin Ann-Kristin Weber in 4 Sätzen (+7 -9 +8 +5) und sorgte damit für die erste richtige WSG-Führung – 4:2. Erneut sehenswerte Spiele gab es dann in der 2. Runde des oberen Paarkreuzes zu sehen, wiederum mit verteilten Punkten. Baiba versäumte es – wie auch schon im 1. Einzel – gegen die regionalligaerprobte Gericke am Satzende den Sack zu-zumachen und musste auch im 2. Einzel ihrer Gegnerin gratulieren (+7 -10 -10 -10). Trotz Trainingsrückstandes zeigte dann Sylwia, dass sie sich am Gegner steigern kann. Der derzeit dienstältesten Dame der 1. Mannschaft gelang es durchaus etwas überraschend, die stark aufspielende Ajla Fazlic schon nach drei, allerdings knappen Sätzen in die Schranken zu weisen (+6 +13 +10). Nach dem darauf folgenden 2. Auftritt von Jeanine und Isabelle waren dann auch die letzten Zweifler unter den WSG-Anhängern beruhigt. Beide behaupteten sich jeweils recht klar in drei Sätzen gegen Ann-Kristin Weber (Jeanine; + 8 +6 +9) bzw. Nancy Trompelt (Isabelle; +4 +8 +4) und erhöhten damit zum vorentscheidenden 7:3. Vor den Augen der zu diesem Zeitpunkt in die Halle zurückgekehrten Mannschaftsführerin hatten es anschließend Jeanine (gegen Ann-Kathrin Gericke) bzw. Baiba (gegen Ann-Kristin Weber) parallel in Hand, das Spiel zugunsten ihrer Mannschaft zu beenden. Gegen die offensichtlich gesundheitliche gehandicapte Neu-BFD’lerin des TTVSH konnte Jeanine ihre Chancen nicht nutzen (-10 +12 +7 -9 -7), so dass es Baiba vorbehalten war, für sich selbst und auch für ihr Team den positiven Schlusspunkt zu setzen. Nach verlorenem 2. Satz kamen zwar noch einmal leichte Zweifel auf, aber letztendlich hatte die neue Nr. 1 der WSG das Spiel dann doch unter Kontrolle (+4 -5 +6 +4) und vollendete zum verdienten 8:4-Erfolg. Insgesamt bot das WSG-Team in diesem wichtigen Spiel (mit kleinen Abstrichen) eine gute Leistung und festigte damit seine Platzierung in der Spitzengruppe, wobei man allerdings auch nicht außer Acht lassen darf, dass die Aufgabe gegen ein Schwarzenbeker Quartett in Stammbesetzung deutlich schwerer geworden wäre.

Ein großes Dankeschön geht an Jan für sein erfolgreiches Coaching und die zahlreichen Zuschauer, die eine gute und stimmungsvolle Kulisse bildeten.

 

Tags darauf war für die Auswärtspartie beim SC Poppenbüttel III zumindest das Rätsel der ei-genen Aufstellung frühzeitig geklärt, da Isabelle bereits beizeiten aus schulischen Gründen auf ihren Einsatz verzichtete. Spannender war da schon die Frage, wen die Gastgeberinnen aus ihrem achtköpfigen Aufgebot an die Tische schicken würden. Aus der Lostrommel mit acht Kugeln wurden bei den Hamburgerinnen Jacqueline Scholz, Sinja Kampen, Claudia Mählhop und Stefanie Frauenstein gezogen. Freiwillig auf ihre Ziehung verzichtete Ann-Kristin Adleff, die in den letzten 3 Jahren unser Trikot trug. Trotzdem ließ Anna es sich nicht nehmen, sich das Spiel live anzuschauen – und kam manchmal ein bisschen in emotionale Nöte, ob und ggf. wie intensiv sie denn die ein oder andere gelungene Aktion beklatschen sollte.

In den Doppeln sorgten die WSGerinnen gleich dafür, dass die Gastgeberinnen gar nicht erst Morgenluft wittern konnten. Sylwia und Kasia mussten sich nur zu Anfang des 1. Satzes sowie im 3. Satz gegen Scholz / Kampen etwas strecken, hatten aber jederzeit das Spiel unter Kontrolle (+8 +6 +9). Baiba und Jeanine stellten sich von Satz zu Satz immer besser auf die Kombination Mählhop / Frauenstein ein und dominierten letztendlich ebenfalls in drei Sätzen (+13 +6 +3). Baiba zeigte sich sowohl gegen Youngster Sinja Kampen (die 15jährige wechselte aus Niedersachsen zum SCP; +2 +8 -8 +8) und vor allem gegen Jacqueline Scholz (+3 +5 +5) diesmal in glänzender Spiellaune. Sylwia war dagegen vorwiegend mit sich selbst und der Beantwortung der Frage beschäftigt, wie man es schaffen kann, am Samstag wirklich brillant und tags darauf um Klassen schlechter zu spielen. Oder waren es vielleicht die trau-matischen Erinnerungen an das Spiel gegen SC Poppenbüttel II vor Jahresfrist (eine Theorie der Mannschaftsführerin), als Sylwia sämtliche drei Einzel jeweils hauchdünn im 3. Satz ab-geben musste? Im 1. Spiel gegen Jacqueline Scholz tat sie viel, um dieses Orakel zu bestäti-gen – was dann leider auch gelang (+7 -7 -5 +10 -9). „Immerhin“ war im zweiten Einzel ge-gen Sinja Kampen – trotz des „Traumas“ – eine leichte spielerische Stabilisierung zu ver-zeichnen, so dass es nach ernüchterndem Start (insbesondere aufgrund taktischer Disziplin) noch zu einem Viersatzerfolg langte (-3 + 6  +3 +10). Katarzyna war für das spannendste Spiel des Tages verantwortlich. Obwohl sie eigentlich gegen Abwehr gut zurechtkommt, verlor sie gegen Stefanie Frauenstein immer wieder den (wenn man es so formulieren möchte) „taktischen Faden“. Dies gipfelte in einem 7:10-Rückstand im 5. Satz und bei 9:10 vergab die Poppenbüttlerin zusätzlich einen vermeintlich leichten Vorhandschuss – so dass Kasia doch noch den Kopf aus der Schlinge ziehen konnte (+8 -8 –6+3 +10). Nicht einfacher, dafür vor allem aber schmerzhafter wurde es dann im 2. Einzel gegen Claudia Mählhop, nachdem gleich zu Beginn des Spiels „der Rücken zumachte“. Aber Kasia biss auf die Zähne und besann sich insbesondere nach verlorenem 3. Satz darauf, dass kluge Taktik und kurze Ballwechsel die beste Medizin sein könnten; und dieses Rezept war auch erfolgsträchtig (+6 +10 -8 +2). Bleibt zu guter letzt unsere Nr. 4: Jeanine hatte nur Kurzarbeit zu verrichten – zum einen wollte es der Spielverlauf, dass lediglich ein Einzel von ihr im Spielbericht Berücksichtigung fand. Zum anderen entledigte sich unser heutiges Mannschaftsküken dieser Aufgabe im Schnelldurchgang. In drei Sätzen konnte die gewiss nicht schlecht spielende Claudia Mählhop lediglich 5 Punkte auf der Habenseite verbuchen.

So – mitgerechnet? Richtig: am Ende bewältigte das WSG-Quartett die Auswärtsaufgabe beim SC Poppenbüttel III souverän mit 8:1. Für 75% der Mannschaft schloss sich an das Spiel dann bei bestem Ausflugswetter noch ein kurzweiliger Stadtteilbummel im Hamburger Hafen (Dankeschön an unseren „Tourist-Guide“ Michael!) an.

 

Nach vierwöchiger Pause geht es am 27.10.2012 mit der interessanten Partie beim Regional-liga-Absteiger Kaltenkirchener TS II weiter. Dort wird es sicherlich nicht einfach werden, die bislang weiße Weste zu verteidigen. Wie sagte schon die Lichtgestalt: „Schau’n mer mal.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert