1. Herren verstärkt Schwartauer Abstiegssorgen

In dieser Woche kam orderntlich Bewegung in den schon fast als entschieden wirkenden Abstiegskampf der Landesliga Süd. Mit beruhigender Distanz kann die 1. Herren diesen Kamp beobachten, war aber am Samstag trotzdem mittendrin. Nachdem überraschend Lübeck und Glückstadt gepunktet haben, ist auch Bad Schwartau wieder unmittelbar vom Abstieg bedroht. So galt es für die WSG beim Auswärtsspiel in der Marmeladenstadt etwas Schützenhilfe für Kreis und Bezirk zu leisten. Bezüglich der Aufstellung mussten wir etwas umdisponieren. Nach der lange bekannten Absage von Lorenz, fiel Frank verletzt aus und wir konnten Malte Wicke schweren Herzens von der DRK-Sitzung loseisen…! Schwartau hatte unter der Woche das Derby gegen den VfB überraschend deutlich verloren und wir hatten noch im Hinterkopf dass das Hinspiel zwar vom Ergebnis her deutlich war, aber sich durchaus knapper anfühlte. Insofern waren wir gespannt, wie sich der angeschlagene Boxer Schwartau präsentieren würde…!

In unserer Paradedisziplin Doppel mit der beeindruckenden Rückrunden-Bilanz von 5:11 konnten wir selbst kaum glauben, was sich vor unseren Augen abspielte. Nachdem ich einen Satz ganz alleine verlor, gewannen Jan und ich das Eingangsdoppel souverän. Uns bleib auch gelegentlich Zeit an den Nebentisch zu schielen, denn dort konnten sowohl Spieler als auch Zuschauer ihren Augen schwer trauen: Unser Doppel-König Flemming scheint endlich den richtigen Partner gefunden zu haben! Nachdem der erste Satz noch deutlich an Schwartau ging, spielten sich Flemming und Malte immer besser ein, machten kaum einfache Fehler und gewannen fast jeden langen Ballwechsel. Besonders bemerkenswert war die Leistung von Malte, der nicht ansatzweise wie ein Ersatzspieler wirkte und sowohl Flemming als auch die Gegner immer wieder erstaunte! So gingen sie am Ende verdientermaßen als Sieger vom Tisch und bauten unsere Führung auf 2:0 aus. Unser einziges Doppel mit positiver Bilanz Bjarne und Tim mühte sich dagegen ziemlich gegen das drucklose Spiel der Gegner und brachte diese immer wieder durch eigene Fehler ins Spiel. Nach dem eher fahrlässigen Verlust des vierten Satzes brachten sie das Spiel aber dann souverän nach Hause und es stand damit tatsächlich 3:0(!!) nach den Doppeln für uns!!

Oben hatte Flemming dann deutlich mit seiner körperlichen Verfassung zu kämpfen. Schon nach dem ersten Satz schnaufte er so deutlich, wie ich es sonst bisher nur von Alex gehört habe!! Die Verfassung gepaart mit der auf Blockspiel fokussierten Spielweise von Christian Dunkel ließen Flemming kaum Chancen auf einen Satzgewinn und folgerichtig ging das erste Einzel an Schwartau. Jan mühte sich gegen Sascha Hopp etwas mehr als im Hinspiel und so täuschte das deutliche 3:0 etwas über den Spielverlauf hinweg. Trotzdem lag das knappe Speil nicht so sehr an einfachen Fehlern von Jan, sondern an einem guten Spiel des Gegners. Dies führte auch dazu, dass Jan in den entscheidenden Situation konzentriert zur Stelle war und eine deutlich aufsteigende Form zeigte! In meinem Spiel gegen Lutz Glaeßner dürfte wohl insbesondere der zweite Satz spielentscheidend gewesen sein. Nachdem die Verlängerung sehr durch Rückschlagschwächen auf beiden Seiten gekennzeichnet war, hatte ich am Ende mit 18:16 das glücklichere Ende für mich! Im vierten Satz konnte ich dann die zunächst hohe Führung ins Ziel retten und das Ergebnis auf 5:1 erhöhen. Bjarnes Duell gegen Clasen war dann ähnlich eng, doch am Ende konnte auch er den Sieg für die WSG holen und die ohnehin schon eher gedrückte Schwartauer Stimmung bei Mannschaft und Zuschauern (trifft es vielleicht besser als Fans) konzentrierte sich immer mehr auf die Rahmenbedingungen  (Netz etc.) als auf die spielerischen Leistungen! Den zwischenmenschlich grenzwertigsten Auftritt legte dann Routinier Gehrmann gegen unseren Doppel-King Malte hin. Spührbar belastet von der Gesamtsituation ließ er sich zu mehreren fragwürdigen Kommentaren hinreißen, die wohl den Gipfel des Absurden in der Frage nach den selbst erspielten Punkten seines Gegners erreichte. Ich würde mal behaupten mit kaum erspielten Punkten hat Erich selbst 75% seiner Spiele gewonnen…! Malte ließ das alles aber eindrucksvoll an sich abprallen und zog seine überlegte drucklose Spielweise durch. Leider ließ er sich im vierten Satz noch eine schöne Führung nehmen und ersparte Erich damit den Entscheidungssatz! Trotzdem ein prima Einzelauftritt unseres Ersatzmannes. Tim schien gegen Kai Graubner ebenfalls etwas mit dem Status Ersatzspieler zu kämpfen und bot nicht gerade seine beste Leistung. Trotzdem reichte es am Ende für ein 3:1 und die 7:2-Führung nach der ersten Einzelserie.

Jan setze seinen Aufwärtstrend dann gegen Christian Dunkel fort und gab auch hier keinen Satz ab. Besonders schön war der Abschluss des Spiels, der Jan mal wieder mit einem seiner Lieblingsschläge – wenn er führt – dem Rückhand-Schuss gelang! Flemming hatte die Pause von 5 Einzeln offensichtlich ganz gut getan und so war er im Spiel gegen Sascha Hopp deutlich fitter! Zweimal holte er den Satzrückstand auf und hätte – zumindest durch die WSG-Brille – es verdient gehabt hier schon das gesamte Spiel zu entscheiden. Leider war er dann doch in der Verlängerung von Satz 5 unterlegen und so durfte sein Bruder nochmal wirken. Dieser tat sich jedoch gegen einen motivierten Glaeßner schwer – auch wenn alle Sätze sehr knapp waren. Da ich währenddessen gegen Claßen schon ungefährdet als Sieger vom Tisch ging, hatte der Entscheidungssatz bei Bjarne nur noch statistischen Wert. Umso überraschender war es fast, dass Schwartau diesen noch holte, waren sie doch sonst überwiegend mit sich selbst beschäftigt und strotzten nicht gerade vor Selbstbewusstsein und Motivation.

So war es dann am Ende ein 9:4, das wohl schon fast nach den Doppeln entschieden war. Ein Sieg der auch in der Höhe in Ordnung geht. Am Ende nochmal einen ausdrücklichen Dank an Malte für den tollen Einsatz – der Einsatz war spontan und nicht grade um die Ecke – und den ersten Doppel-Sieg für Flemming!!

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