Härtetest mit Bravour bestanden

 

Nach den zuletzt allesamt glatten Siegen begrüßten wir am Freitag die dritte Mannschaft des SC Itzehoe in der prall gefüllten Wrister Halle. Gleich vier Punktspiele fanden zeitgleich statt, was auch dank vieler Zuschauer eine stimmungsvolle Veranstaltung wurde.

Neben uns spielte die erste Mannschaft gegen FTSV Elmshorn, die dritte gegen Oelixdorf sowie die zweite Damenmannschaft gegen Bornhöved. Aufgrund des morgen stattfindenden Halloween-Festes war die Halle nur zu zwei Dritteln nutzbar, da das andere Drittel schon entsprechend dekoriert war – wie vor einigen Wochen, als schon einmal vier Mannschaften gleichzeitig um Punkte rangen. Damals regnete es nur Siege für die WSG – mal sehen, wie es dieses Mal ausging.

Wir traten mit André, Flemming, Frank und Erik einmal mehr in der Stammbesetzung an. Auch Itzehoe, zuletzt mehrfach ohne die reguläre Nummer 1 Putschenkin, trat in Bestbesetzung an. Putschenkin, Rotzoll, Sominka und Steffen sollten für sie den Sieg bringen.

Zur Ausgangssituation: während wir noch verlustpunktfrei an der Spitze der Liga stehen, hat auch Itzehoe bisher lediglich drei Minuspunkte zu verzeichnen. Es bahnte sich so ein echtes Spitzenspiel an.

Diesem Anspruch konnten wir in den beiden Eingangsdoppeln allerdings auch nicht ansatzweise gerecht werden. Andre und Flemming waren nicht wirklich am Tisch, der erste Satz ging klar zu zwei flöten und auch der zweite Satz war zu acht recht schnell druch. Zwar erkämpfte man sich im Anschluss den dritten, mussten dann aber in Satz vier erkennen, dass Rotzoll und Steffen einfach besser spielten und unsere Schwächen konsequent ausnutzten.

Erik und Frank erging es ähnlich. Auch sie hatten in vier Sätzen keinen richtigen Zugriff auf das Spiel und gratuliertem dem Gegner nach ebenfalls vier Sätzen zum Sieg. Da Flemming parallel in der ersten Mannschaft Ersatz spielte, starteten zunächst Andre und Frank in die erste Einzelrunde. Und das auch schon mit gewissem Druck, da man ß:2 hinten lag.

Andre konnte die letzten beiden Partien gegen Rotzoll recht sicher gewinnen, deswegen ging er wohl als leichter Favorit in die Partie. Aber es wurde das erwartet enge, umkämpfte Spiel. Beherrschate Andre Rotzoll in den ersten beiden Sätzen recht sicher, wurde Rotzoll nach und nach stärker, stellte sich auf Andres Spiel ein und gewann Satz 3 und 4. Im fünften Satz genügte dann zum Glück ein entscheidender taktischer Tipp von Jan (ein echter Sportsmann schaut auch bei der zweiten Mannschaft mal rein – danke dafür!!!), so dass Andre dank einiger effektiver Taktikschläge das Spiel im fünften Satz über die Runden retten konnte.

Dies war umso wichtiger, da Frank sich gegen Steffen enorm schwer tat. Er bekam wenig Zugriff auf das Spiel und Steffen spielte wirklich extrem stark. Auch deswegen kam Frank nie so recht mit seinen starken Angriffsbällen durch, Steffen fischte viel weg und gewann das Spiel verdient in drei Sätzen. Ein 1:3-Zwischenstand war die unabdingbare Folge.

Nun sollten Erik und Flemming nach Möglichkeit punkten. Flemming war in der Vorsaison noch für Itzehoe auf Punktejagd gegangen und demzufolge gegen die alten Vereinskameraden hoch motiviert. Er ließ Putschenkin nicht den Hauch einer Chance und fertigte ihn in drei glatten Sätzen ab.

Auch Erik bewies einmal mehr seine momentan wirklich starke Form. Auch Sominka verzweifelte an seinem soliden Abwehr-/Störspiel und er brachte das Spiel sicher in drei Sätzen nach Hause.

Genau an diesem Punkt muss man über die mannschaftliche Geschlossenheit sprechen: Wir waren als Mannschaft einfach unheimlich präsent. Man hat genau gesehen, dass jeder versucht hat, wirklich alles in die Waagschale zu werfen, um dieses wichtige Spiel für die WSG nach Hause zu bringen. Es war viel positive Energie vorhanden. Sinnbildlich dafür ein Zitat von der Zuschauerbank: „Ich habe noch nie gesehen, dass Erik so emotional auf einen Satzgewinn reagiert hat!“. Alle waren zu 100% bei der Sache und das extrem starke Mannschaftsgefüge gab den Spielern in jeder Zeit den notwenigen Rückhalt – das war stark!!

Zurück zum Spiel. Nach dem desaströsen Doppelstart hatten wir nach der ersten Einzelrunde mit 3:3 wieder den Anschluss hergestellt. Den Umschwung brachte dann das Spiel von Andre gegen Putschenkin. Es sollte ein Wechselbad der Gefühle werden. Andre gewann den ersten Satz sicher, nur um dann im zweiten ordentlich Haue zu bekommen. Ähnlich Satz drei und vier. Wieder einmal glatt für Andre, ein anderes Mal glatt für Putschenkin. Der fünfte Satz musste die Entscheidung bringen – mal wieder. 9:8 führte Andre bereits, nur um dann bei 9:10 seine Auszeit zu nehmen. Matchball gegen die WSG. Doch hier war das Glück der WSG hold – mit einem Aufschlagfehler glich Andre aus und konnte im Anschluss den Satz 12:10 gewinnen und brachte die erste Führung für uns.

Flemming spielte seinen Stiefel souverän herunter. Eigentlich war gegen Rotzoll ein Spiel zumindest halbwegs auf Augenhöhe prognostiziert worden, dass der WSGer ihn dann aber in drei glatten Sätzen derart dominieren würde, war nicht abzusehen, eine starke Leistung.

Auch Frank, angestachelt durch seine erste Niederlage gegen Steffen, zeigte gegen Sominka eine gute Leistung und beherrschte diesen glatt in drei Sätzen.

Und Erik zeigte gegen Steffen, wie stark er spielen kann. Ich muss sagen, dass das die stärkste Leistung war, die ich von Erik seit langer Zeit gesehen habe – wenig Fehler, starke Abwehrbälle, sicherer Angriff – das geht kaum besser. Auch brachte er sich nicht durch Ärgern über sich selbst aus der Fassung, sondern spielte sein Spiel trotz eines zu drei verlorenen ersten Satzes sicher durch. Das 13:11 im dritten für Erik kippte das Spiel und er brachte der WSG den entscheidenden siebten Punkt.

Damit stand ein 7:3 für die WSG zu Buche und mit einer wirklichen starken Leistung wurde ein Mitfavorit um die vorderen Plätze klar distanziert. Eine Leistung, da war sich die gesamte Mannschaft einig, auf die wir alle stolz sein können! Und Erik war sogar nach dem Spiel geistig noch auf der Höhe – dieses Mal musste er im Gegensatz zum letzten Spiel nicht in Unterbüx in die Halle marschieren, weil er seine Hose vergessen hatte!

Und vielen Dank nochmal an die vielen Zuschauer, die diesen Großkampftag zu einem tollen Erlebnis gemacht haben! Vier Spiele in der Halle gleichzeitig – das sorgt für Stimmung!

André Sperlich

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