Materialschlacht at its best!

Nachdem wir in der Vorwoche beim hart umkämpften Unentschieden gegen Hohenaspe 3 unseren ersten Punkt in der Liga abgegeben hatten, wollten wir gegen die Oelixdorfer Schützen vieles besser machen. Insbesondere die katastrophale Doppelbilanz aus dem vorangegangenen Spiel (0:4) wollten wir vergessen machen.

Zwar hatten wir unter der Woche andere Doppelkonstellationen ausprobiert, uns aber nach nur einem Training dazu entschlossen erst einmal bei den eingespielten Doppeln zu bleiben und uns über die Herbstferien neu einzuspielen.

So starteten Manni und Roland gegen das Oelixdorfer Doppel 1, Hubrich und Deepen. Es entwickelte sich ein hart umkämpftes Spiel, welches die beiden durch sicheres Spiel und deutlich verbesserter Kommunikation („Roland hat auch mal gemacht, was ich ihm gesagt habe“ – so in etwa sprach Manni) mit 11:6 im fünften Satz gewinnen konnten.

Erik und ich hatten mit dem schon legendären Heinz Glenz sowie Keppels ein echtes Novum an der Platte. Nicht nur, dass die beiden komplett „noppenverseucht (und das sage ich!) waren, nein, Erik und ich haben nun ja auch beide eine Noppe. So ergab es sich, dass wir an einem Tisch mit sechs Noppenbelägen unterwegs waren. Deswegen sah das Spiel von außen vermutlich auch so aus wie die erste Runde beim Treffen der Kriegsversehrten im Sportverband der Deutschen Bundeswehr. Mit anderen Worten: „Spielst du schon und eierst du rum?!“

Optisch war das Ganze folglich wirklich übel – und Erik und ich fanden in den ersten beiden Sätzen mal gar nicht statt, glatt gingen diese verloren. Irgendwie konnten wir den dritten Satz mit der Abwehr von Matchbällen noch 15:13 für uns entscheiden und plötzlich war der Glaube dann auch wieder da. Auch den Vierten entscheiden wir mit vielen guten Bällen knapp für uns, nur um im Fünften wieder mächtig abzubauen 6:10 stand es bereits. Doch nach fünf weiteren abgewehrten Matchbällen feierten Erik und ich einen hart erkämpften und für uns beide wirklich überraschenden Sieg.

So konnten wir mit einem komfortablen 2:0-Vorsprung in die Einzelrunde gehen. Erik, in den letzten Spielen stark formverbessert, spielte zuerst gegen Hubrich. Dieser kam mit Eriks Spiel nie wirklich zurecht („Das ist doch kein Tischtennis“) und unser WSGer bewies einmal mehr seine momentane Stärke. Mit einem klaren 3:0 baute er unsere Führung weiter aus.

Die ganze Woche hatte ich schon auf das Spiel gegen Heinz Glenz hingefiebert – gilt er doch wegen seines doch schon höheren Alters und seines hochgradig unangenehmen Doppelnoppenspiels als absolut gefährlicher Gegner. Ich hatte mir jedoch die richtigen Bälle überlegt und kam mehr über die Sicherheit als über die sonst üblichen, unorthodoxen Schussbälle gut ins Spiel. Ich konnte das Spiel sicher in drei Sätzen gewinnen, wobei Glenz` keine wirklich hohe Trefferquote hatte – sonst hätte es auch enger werden können. Hätte, hätte Fahrradkette – wichtich is auf`m Platz und wir lagen mit 4:0 nach dem oberen Paarkreuz vorne.

Manni bekam es nun mit Deepen zu tun, der im letzten Jahr noch das obere Paarkreuz unsicher gemacht hatte. Leider kam Manni mit dessen Aufschlägen nur sehr schwer zurecht. Er erkämpfte sich zwar den dritten Satz, objektiv war Deepen aber einfach den Schuss sicherer, und so ging das 1:3-Ergebnis in Ordnung.

Roland erwischte gegen Keppels einen gebrauchten Tag – ob es das Klicken der Doppelnoppe oder einfach das berühmte „Hast Scheiße am Fuß, hast Scheiße am Fuß“ war, kann man nun nicht mehr rekapitulieren – auf jeden Fall lag ihm das Noppenspiel nun überhaupt nicht und er musste dem Gegner nach drei klaren Sätzen gratulieren.

Mit einem immer noch recht Führung von 4:2 ging es in die zweite Einzelrunde. Ich ging mit dem Selbstbewusstsein aus dem gewonnen ersten Spiel locker in die Partie – etwas zu locker für meinen Geschmack. 1:7 hieß es nach gefühlt zwei Minuten und haarsträubenden Fehlern. Der berühmte McLässig kam da durch. Anschließend spielte ich aber cleverer und bog den Satz 11:7 um. Auch der zweite Satz ging mit gleichem Ergebnis an mich, wobei Hubrich sich aber mehr und mehr auf das Spiel der zweiten Mannschaft aus Oelixdorf, das parallel lief, konzentrierte. Ich habe in den letzten Jahren selten so viel Gepöbel gehört, wie es an dem Abend in diesem Spiel passierte. Zitat Hubrich: „Hier spielen auch noch andere, wir sind hier doch nicht in der Talksow!!“ Recht hatte er. Ein wenig ließ ich mich von der Hektik anstecken und Hubrich spielte einige saubere Bälle, schwupp, war der dritte Satz mit 9:11 verloren. Ich besann mich jedoch wieder auf meine Stärken und sicherte das Spiel im vierten Satz.

Nun trat Erik zu dem Spiel, das ihm seit Wochen Dünnpfiff bescherte. Gegen Glenz hatte Erik vor zwei Jahren sein einziges Spiel im unteren Paarkreuz bei ansonsten makelloser Bilanz verloren. Interessant auch Eriks Frage zu den Beläge von Glenz: „Du spielst doch zwei Mal Anti, oder?“. Wohlgemerkt nachdem wir schon gegen ihn Doppel gespielt hatten….Erik halt!

Aber er bewies, dass er stärker geworden ist. Sowohl spielerisch als auch vor allem mental glänzte er durch sicheres Spiel, hohe Motivation und vollen Einsatz (obwohl der Gegner keinen Anti hatte). Immer wieder kam er auch mit seiner Vorhand gut in den Angriff. Seine taktische Gereiftheit bewies er auch bei der Auszeit beim Stand von 10:7 im vierten Satz, als er bereits drei Matchbälle hatte. Er macht sogar den Aufschlag, zu dem wir ihn rieten … leider über die Platte. Glenz kam auf 10:10 heran, bevor Erik seinen vierten Matchball zum viel gefeierten Sieg verwandelte.

Rolands zweites Spiel war quasi ein Abziehbildchen des ersten – die Noppe klickt, und gleichzeitig macht bei Roland der Muskel zu. Sagt er auch selber. Deepen mit sicherem Angriffsspiel und unangenehmen Störbällen, die Roland immer wieder in Bedrängnis brachten. Insgesamt wirklich ein gebrauchter Tag, aber heute haben es die anderen raus gerissen. Immerhin hat Dortmund Gladbach 5:0 geputzt!

Manni konnte in seinem zweiten Spiel mal wieder die väterliche Routine ausspielen. Er spielte wesentlich aggressiver als im ersten Spiel und wurde für den Mut belohnt. Keppels sichere Rückhand wurde von Manni mehr und mehr gemieden oder eben so angespielt, dass die Trefferquote nicht mehr bei 90%, sondern eher bei 30% lag. Dazu schöne, variable Aufschläge und der Drops war gelutscht. In vier Sätzen holte Manni den umjubelten 7:3-Siegpunkt.

Und noch einige Facts zum Spiel:

–          Die Bilanz im Einzel: Noppen 5, glatte Beläge 1. Nur ein einziger von sechs möglichen Punkten im Einzel konnte von einem Spieler mit glatten Belägen (hier: Manni) errungen werden. Sowohl Roland als auch Hubrich schauten in die Röhre – deshalb: spielt mehr Noppe!

–          Manni könnte mit seinem 4Takt-Roller den Berg hinter Oelixdorf auf 110 km/h beschleunigen – und landete damals im Graben.

–          Erik raste an selber Stelle mit dem Rad etwa 50 km/h.

–          Auf der Rückfahrt mussten wir nicht Zwischenhalten – und wir haben auch kein Handy verloren.

 

Und noch eine kleine Zusammenfassung der Vorherbstferienrunde:

–          Die beiden Herrenmannschaften 1 und 2 sind noch ungeschlagen und haben im Gleichschritt 9:1 Punkte.

–          Schlagdistanz nach oben ist da – Niklas plant schon die Aufstiegsfeier (der Traumtänzer der…)

–          Beide Damenmannschaften sind noch ungeschlagen.

 

Ach ja – da Fabian ein wenig Bilanzprahlerei begangen hat, machen wir das auch mal. Erik und ich bilden die Spitze der Liga und sind zumindest zurzeit das beste obere Paarkreuz (EIGENLOB!). Naja, das wird auch wieder anders…

Auf eine gute weitere Hinserie nach den Ferien!

André Sperlich

Ein Kommentar

  1. Ich habe dann mal die ganzen Rechtschreibfehler korrigiert – in der Euphorie des Sieges waren da ein paar mehr drin…

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