Auf die Klatsche folgt die Überraschung!

Licht und Schatten am Spieltag vom 21.-23.11.2014

Mit einer bisher sicherlich zufriedenstellen Punkteausbeute und Leistung gingen wir in das Duell mit dem Spitzenteam aus Ellerbek, die aus der vorletzten Saison noch in lebhafter Erinnerung geblieben waren. Wir mussten an diesem Wochenende auf Niklas verzichten und hatten dafür am Freitag Frank an Board. Die Gäste kamen ohne Adrian Scheit und dafür mit Vincent Schütt im Gepäck, wodurch sich die Gegner sicherlich nicht verschlechterten.

Die Doppel blieben ohne große Überraschungen in den Aufstellungen und Ergebnissen. Jan und ich bestimmten das Spiel gegen Yaragchian und Bittner insgesamt ganz gut. Mussten einen Satz knapp abgeben, legten dann aber schnell zum 3:1 nach. Flemming und Bjarne konnten leider nur im ersten Satz mithalten und hatten dann doch deutlich das Nachsehen. Ähnlich ging es Lorenz und Frank, denen leider ein Satzgewinn versagt blieb.

Oben tat sich Jan dann gegen Yaragchian vor allem zu Beginn recht schwer, konnte den Spielfluss des Gegners nicht wirklich brechen, der Jan auch immer wieder zu einfach Fehlern zwang. Ab dem dritten Satz steigerte Jan jedoch Einsatz und Leistung nochmal und verhinderte, dass sich sein Gegenüber zu sehr in der Komfort-Zone „Halbdistanz“ einrichten konnte. So gelang ihm am Ende dann sogar noch ein knapper 3:2-Erfolg und damit der zweite Punktgewinn für die WSG! Damit sollte es das dann aber mit den WSG-Siegen sogar schon gewesen sein. Bjarne und Lorenz zogen gegen Reinholds und Quast sehr klar den Kürzeren und blieben ohne Satzgewinn! Ich durfte dann nach fünf Sätzen nochmal an einem Sieg schnuppern, konnte diesen aber letztlich auch nicht liefern. Mit etwas zu wenig Konzept konnte ich die Führung im fünften Satz nicht ins Ziel bringen… Flemming war dann zweimal knapp an einem Satzgewinn dran, musste am Ende aber auch deutlich zum 3:0 gratulieren. Frank bekam es mit dem Rückhand-Wunder Bittner zu tun, auf dessen Spiel er sich mit der Zeit ganz gut einstellen konnte. So gewann er verdient den dritten Satz, rannte im vierten aber immer einem Rückstand hinterher und verlor am Ende in der Höhe etwas unverdient mit 1:3. Im oberen Paarkreuz blieben uns dann auch nur noch zwei Sätze, die sich gleichmäßig auf Jan und Bjarne verteilten und anschließend war die höchste Saisonniederlage besiegelt! 2:9 bei zwölf gewonnen Sätzen war die ernüchternde Bilanz des Abends, von der der eine oder andere sicherlich etwas erschrocken war!

 

Am folgenden Sonntag ging es um kurz vor 9 nach Ratzeburg. Für die spielerische Unterstützung hatten wir diesmal André im Gepäck, für die emotionale Frank und Christiane. Nach leichten Umwegen mit Sackgassen und noch nicht fertig gestellten Straßen, erreichten die „Wolle-Petry-Arena“ in Ratzeburg aber noch rechtzeitig. In der Halle angekommen, fühlten wir uns sofort wohl, da Boden und Temperatur doch sehr an Wrister Verhältnisse erinnerten! Bei unseren Doppeln gab es bei Aufstellung und Ergebnisse mal wieder keine Überraschungen… Jan und ich sehr souverän, die anderen beiden Paarungen jeweils nur mit je einem Satzgewinn. Unsere Nummer 1 machte mir Rene Boeglin dann relativ kurzen Prozess, während sich am Nebentisch ein durchaus spektakuläres Spiel entwickelte. Bjarne konnte von Beginn an mit Thorger Brüning ganz gut mithalten und gestaltete die ersten Sätze immer knapp. Hiervon konnte er zwei gewinnen und ließ sich auch von einem der spektakulärsten Bälle des Tages nicht beeindrucken. Nach einem sehr kurzen Netzroller von Bjarne, der nach der ersten Tischberührung vom Tisch fiel, gelang es Brüning den Ball noch irgendwie seitlich am Netz vorbei zu schaufeln, um den Ball wieder auf den Tisch zu spielen. Dies allein ist schon selten genug, den Ball allerdings auch noch so spielen, dass er quasi überhaupt nicht mehr abspringt, sondern nur noch über den Tisch rollt, war dann der Gipfel des Ballgefühls…! Die bestimmt 20 Ratzeburger Zuschauer kamen hier das erste Mal so richtig in Wallungen. Mit dem vierten Satz drehte sich das Spiel wieder deutlich zu Ratzeburger Gunsten und Bjarne unterlag klar mit 4:11. Auch im fünften Satz rannte er lange einer Führung hinterher und ein wenig schien er gedanklich den verlorenen Chancen zu diesem überraschenden Sieg hinterher zu trauern. Beim Stand von 7:10 machte Brüning dann mit Bjarne mal wieder was er wollte, ließ ihn viel laufen und krönte seinen Matchball dann mit einem Ball kurz in Bjarnes Rückhand nachdem dieser zuvor noch tief in der Vorhand gezogen hatte. Mit der letzten Verzweiflung rannte Bjarne noch an den Tisch und haute wahllos auf den Ball ein, der allerdings sensationell zum direkten Punktgewinn übers Netz schoss! Was zunächst als letztes verzweifeltes Lebenszeichen wirkte, war dann der Auftakt zu einer nicht mehr möglich gehalten Wende. Zunächst glich Bjarne zum 10:10 aus und vollendete am Ende sogar noch zum 13:11 für die WSG!! Am selben Tisch spielte Lorenz danach sein wohl bestes Spiel gegen Abwehr bisher. Gegen den eigentlich sicheren Kreibohm zog er wohl die Lehren aus der Packung gegen Abwehrspieler Quast vom Freitag, was inklusive Gegner alle überraschte! Nachdem der erste Satz noch eher an Freitag erinnerte, ging Lorenz danach sehr überlegt und hoch konzentriert zu Werke und ließ in den folgenden drei Sätzen wenig anbrennen. Damit bisher alle drei Einzelsiegen für die WSG und insgesamt eine 4:2-Führung – durchaus unerwartet!! Ich hatte dann die Chance diese noch weiter auszubauen, aber zum Ende des Spiels ging mir spielerisch und taktisch etwas die Luft aus. Trotz 2:1-Führung war ich am Ende in fünf Sätzen unterlegen, weil Gerks einfach einen schnellen Punkt mehr machte. André mühte sich danach wie gewohnt mit vollem Einsatz, konnte der überlegten Spielweise von Möller aber nur wenig entgegensetzen – 0:3, aber seine Chance, da waren Jan und ich uns einig sollte noch kommen! Flemming hatte zwei Sätze lang einige Probleme mit seinem Gegenüber Falkowski, konnte am Ende aber ein souveränes 3:0 einfahren. Zur „Halbzeit“ also 5:4 für die WSG, die Führung hatte immer noch bestand!

Diese konnte Jan dann gegen Brüning gleich ausbauen, garniert mit einem weiteren spektakulären Ballwechsel mit Brünings Beteiligung – und wieder war das Netz im Spiel. Nach einem Ball aus der weiten Vorhand von Jan schnellte er in gewohnter Manier zur Tischmitte zurück. Brünings Ball sprang dann vom Netz eher in Richtung Vorhand von Jan zurück, sodass er eigentlich schon fast am Ball vorbeigelaufen war! Das allein ist selten genug…!! Aus purem Reflex versuchte er allerdings nicht den Ball irgendwie im Spiel zu halten, sondern nahm den Ball direkt nach der Tischberührung und schoss den Ball mit Rückhand zum direkten Punkt wieder übers Netz…!Da blieb auch dem versammelten Ratzeburger Publikum nichts anderes als respektvoller Applaus und auch Jan blieb nichts anderes übrig als ein kleines stolzes Lächeln! Das folgende Spiel war aufgrund mangelnder Spannung aber nicht mehr unbedingt von Spektakel geprägt. Sehr konzentriert hatte Jan das Spiel jederzeit im Griff und fuhr ein souveränes 3:0 ein! Damit sogar 6:4 und ein überraschender Punktgewinn schien greifbar, rückte allerdings durch Bjarne, Lorenz und mich erstmal wieder ein ganzes Stück weg! Gegen Boeglin war Bjarne zwar nie ganz aus dem Spiel, konnte am Ende aber nicht mehr als einen Satz gewinnen. Für mich war dann der Moment einer der schlechtesten Saisonleistungen gegen Kreibohm gekommen. Ziemlich unsicher und ungeduldig war in drei Sätzen kaum was zu holen. Lorenz hatte dann gegen Gerks aus der wohl insgesamt besten Mitte der Liga auch nicht viel zu bestellen, stemmte sich im dritten Satz nochmal gegen die Niederlage, die im vierten Satz dann aber deutlich beschlossen wurde! So schnell war die hart erkämpfte Führung wieder dahin und wir lagen plötzlich mit 6:7 zurück. Unten rechneten wir uns allerdings gute Chancen aus, die wir dann auch nutzten. Flemming bewies gegen den lauffreudigen Möller viel Geduld und Sicherheit und brachte das Spiel mit 3:1 nach Hause! Sowohl Andrés Spielweise als auch die Gesamtsituation machten Falkowski dann im Duell 6 vs 6 spührbar zu schaffen. Zunächst war das Spiel offen und hart umkämpft, und es stand nach zwei Sätzen 1:1 und 23:23 in Punkten. Parallel starteten Jan (heute ungeschlagen) und ich (heute sieglos) gegen Gerks (heute ungeschlagen) und Brüning (heute sieglos). Von Anfang an spielten Jan und ich allerdings sehr konzentriert und ließen beim Gegner wenig zu! Dies konnten wir drei Sätze lang durchhalten und bracht den Sieg noch vor dem Nebentisch zu Ende. Angesichts der drohenden Gesamtniederlage und Andrés positiver Ausstrahlung, war seinem Gegenüber das immer schwächer werdende Selbstvertrauen anzumerken. André konnte sich dagegen auf seine punktbringenden Schläge verlassen und gewann am Ende völlig verdient mit 3:1.

Somit hatten wir zwei Tage nach der deftigen Niederlage zwei völlig unerwartete Punkte im Sack, die selbstverständlich für beste Stimmung sorgte, in einem Duell, in dem wir am Ende des Tages sicherlich die glücklichen aber nicht unverdienten Sieger waren!!!

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