Ernüchterndes Unentschieden zum Rückrundenauftakt

Nach gut zwei Monaten des Wartens starteten wir Freitag gegen den POST SV Itzehoe in die Rückrunde. Leider nicht so erfolgreich wie eigentlich angestrebt.

Im Hinspiel konnten wir den Gegner mit einem 7:2-Sieg noch recht sicher in Schach halten. Damals konnten wir gleich mit 2:0 in den Doppeln starten. Ein Faktum, das uns in der Hinrunde zu selten gelang. Die Itzehoer verzichteten (taktisch sicher clever) auf Michael Echtermeyer und traten mit Tibor Wessel aus der zweiten Mannschaft an. Echtermeyer war vorher sozusagen als „Wunschgegner“ von Roland und Manni auserkoren – deswegen war uns von vornherein klar, dass diese Umstellung nicht unbedingt zu unserem Vorteil sein sollte.

Wir starteten mit den Doppeln Manni und Erik als Doppel 1 und Andre und Roland als Doppel 2. Manni und Erik taten sich gegen Helms und Norouz-Araghi erwartet schwer und unterlagen in drei klaren Sätzen. Weniger Probleme hatten Roland und Andre, die Bratzke und Wessel mit 3:1 recht sicher im Sack hatten.

Im ersten Einzel bekam Andre es gleich mit einem richtig harten Brocken zu tun – hatte Helms ihm schließlich eine von lediglich zwei Saisonniederlagen in der Hinrunde zufügen können. Doch die höhere Sicherheit im Vergleich zu der Hinrunde gab diesmal den Ausschlag für Andre. Einige relativ unmögliche Vorhandschüsse noch dazu, und das 3:1 für die WSG war fix.

Erik hatte gegen Bratzke erheblich mehr Probleme. Während er im Hinspiel noch recht sicher gewinnen konnte, schlichen sich immer mehr leichte Fehler in sein Spiel ein. Hinzu kam der ein oder andere emotionale Gefühlsausbruch, der seinem Spiel und seiner Konzentration nicht unbedingt in die Karten spielte. Im zweiten Satz hatte er das Spiel eigentlich im Griff, schaffte es aber, in der Satzverlängerung bis zum 15:17 gleich drei Fehlaufschläge zu produzieren, die ihm dann das Genick brachten. Er musste Bratzke zum 0:3 gratulieren.

Unsicher agierte auch Roland gegen Wessel. Sein sicheres Spiel mit unangenehmen Belägen brachte Roland immer wieder aus der Fassung. Nach einem 0:2-Satzrückstand kämpfte er sich noch in den fünften Satz, den dann jedoch 8:11 an den Gegner ging.

Manni hatte mit Norouz-Araghi einen Gegner, gegen den sein Spiel immer gut aussieht – er steht hinten und schaufelt, Araghi haut drauf. Zumeist hatte Manni das letzte Wort. In drei relativ klaren Sätzen ging dieses Spiel an die WSG. Es ging also mit einem 3:3 unentschieden in die zweite Runde.

Zwischen Bratzke und Andre entwickelte sich dann das erwartete Noppengeeiere. Im ersten Satz fand Andre überhaupt keine Einstellung zum Spiel – wenn ein Satz zu 4 weg geht, muss man sich schon fragen, was man da für eine Sportart betrieben hat. Erinnerte etwas an „ich hau einfach mal mit der Noppe ein paar Sonderschläge rein“ … hatte nicht funktioniert. Zum Glück kamen die Einstellung und das Spielsystem wieder und Andre konnte Bratzke in vier Sätzen besiegen.

Erwartet schwer war auch Eriks Spiel gegen Helms – wie Andre musste er im Hinspiel eine Niederlage hinnehmen. Den ersten Satz konnte er noch mit gutem Spiel für sich entscheiden – doch es schlichen sich wieder mehr und mehr leichte Fehler ein, so dass Helms immer wieder zu einfachen Punkten kam. Eriks Lautstärke erhöhte sich unkontrolliert ebenso schnell, wie seine Souveränität an der Platte schmolz. So kam Helms am Ende doch zu einem recht sicheren 3:1-Sieg und zum 4:4-Gesamtstand.

Roland machte es gegen Norouz-Araghi einmal mehr spannend. Trotz 2:1-Führung stellte sich keine wirkliche Sicherheit ein und beide gingen in den Entscheidungssatz. Auch hier machte es Roland spannend, konnte aber den Satz und das Spiel für die WSG sichern.

Manni fand ähnlich wie Roland gegen Wessel nicht so richtig statt. Während sich Wessel auf Sicherheit beschränkte, machte Manni speziell im Angriff zu viele Fehler und gab viele Punkte relativ leicht her. So war er bei seiner 0:3-Niederlage ohne echte Siegchance.

Bei einem 5:5-Zischenstand mussten also die Doppel die Entscheidung bringen – bekannterweise nicht gerade unsere Spezialdisziplin. Allerdings bewiesen Roland und Andre einmal mehr, dass sie als Doppel mittlerweile gut eingespielt und schwer zu schlagen sind. Helms und Norouz-Araghi hatten einen schweren Stand, und auch der ein oder andere Netzball war zu Gunsten der WSGler. Eine kleine Besonderheit bot der vierte und für die WSG entscheidende Satz: Leider kann ich den Ballwechsel nicht mehr wirklich wiedergeben, da ich etwa 2/3 davon im liegenden/hockenden Zustand auf dem Boden verbrachte. Einen Angriffsball Helms konnte ich noch im Fallen durch einen langen Noppenball abwehren. Liegend auf dem Boden sah ich, dass Roland den guten Angriffsball Norouz-Araghis geschickt zu blocken verstand. In dem Moment kam mir der Gedanke, dass ich vielleicht noch einen Ball würde spielen müssen, das Aufstehen gelang aber nicht wirklich. Den recht kurzen Konterball Helms verwandelte ich kniend in einen Vorhand-Topspin, welcher nur noch neben den Tisch geblockt werden konnte. Das war das erste Mal, dass mir beide Gegner nach Abschluss eines Ballwechsels die Hand gaben und mir gratulierten – ein nett gemeintes „Arschloch“ schob Helms noch hinterher – wir mussten alle lachen. Da es der Punkt zum 7:4 im vierten Satz war, war dieser auch nicht ganz unwichtig. Schließlich ging der Satz mit 11:8 an uns und wir mit 6:5 in Führung.

Leider setzten Manni und Erik ihre schlechte Serie im Doppel fort. Alle Sätze waren eng (-9/-10/-9), aber wirklich am Gegner dran waren sie dennoch nicht. So mussten wir dieses Doppel abgeben und uns mit dem 6:6 unentschieden begnügen. Darüber freuten sich die Itzehoer sicher mehr als wir (siehe Bild, ich hoffe, dass Sportfreund Helms die Inanspruchnahme seines Abbildes recht ist!), aber letztlich sicher ein gerechtes Ergebnis.

 

Positiv zu erwähnen ist noch die quasi leere Bierkiste nach dem Spiel (nach langem, nettem Zusammensitzen auf der Tribüne – Thema: 4er vs. 6er-Mannschaften). Und: Halle arschkalt, aber die Itzehoer lobten nachdrücklich unsere herrlichen Duschen! Zweite Erkenntnis meinerseits: es gibt Hallen, die noch kälter sind. Die Landesmeisterschaften der Damen und Herren in Mettenhof fanden quasi unter arktischen Bedingungen statt (Stichwort: Heizung? Die ist kaputt – dafür funktioniert die Lüftung!).

 

Andre Sperlich

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