Doppel oder nichts!

Nachdem wir bei der unerwarteten 5:7 – Niederlage geben die dritte Mannschaft des SC Itzehoe wieder einmal mit einer katastrophalen Doppelbilanz von 1:3 „geglänzt“ hatten, wollten wir an unseren Aufstellungen vor dem nächsten Spiel gegen Itzehoe 4 etwas ändern (um die „7“ – siehe links – Punkte zu erreichen). Dank intensiven Trainings am letzten Mittwoch (es wurde genau ein Doppel ausprobiert), einigten wir uns darauf, dass es Erik zunächst mit Manni und Andre mit Roland probieren sollten. Zumindest das Doppel Roland/Andre hatte durch das 2er Mannschaftsturnier in Fahrenkrug schon etwas Erfahrung sammeln dürfen.

Itzehoe 4 stand vor dem Spiel mit 8:10 Punkten im unteren Mittelfeld der Liga, hatte aber speziell mit Jannis Stührk in einigen Spielen auf einen starken Ersatzspieler zurückgreifen können (den auch Itzehoe 3 gegen uns einsetzte – und der auch beide Einzel und Doppel gewann).

Gegen 20:15h starteten wir in der Wrister Halle gegen Itzehoe 4 in der Aufstellung Steffen, Rotzoll (ebenfalls als Ersatzspieler bei SCI 3 gegen uns eingesetzt – Ergebnis: ebenfalls 4:0), Strohbecke und Gründer. Wir traten einmal mehr mit unserer Stammbesetzung an. Als erster Besucher hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits Björn in der Halle positioniert.

Roland stellte taktisch (warum, weiß nur er) Manni und Erik an Doppel 1, die es sofort mit dem starken Doppel Rotzoll Steffen (10:3 Bilanz vor dem Spiel) zu tun bekamen. Leider fielen die Itzehoer nicht auf Rolands Trick herein, denn er vertauschte zunächst deren Doppel – netter Versuch, alter Mann, hat aber nicht geklappt!

Scheinbar fehlte es bei Erik und Manni  noch an der nötigen Feinabstimmung, denn die beiden kamen in drei Sätzen klar unter die Räder.

Laut Spielplan sollten Gelonneck/Sperlich jetzt gegen Gelonneck/Sperlich ran – wir verzeihen es unserem Kapitän, zum Glück konnte der kontrollierende Blick unseres Alterspräsidenten Manni diesen Fauxpas entdecken. Im ersten Satzen spielten wir beide (speziell Andre) noch relativ planlos, doch wir arbeiteten uns ins Spiel hinein und konnten am Ende in vier Sätzen den Ausgleich für die WSG besorgen.

Andre (durch einen durch Jan verursachten kleinen Trainingsunfall noch am Knie gehandicapt – was spielt der auch so einen Netzroller, wo ich noch hinspringe?!) musste zuerst gegen den starken Rotzoll ran – seine Bilanz von 7:9 spiegelt nicht wirklich seine Spielstärke wieder. Das mussten zuletzt auch Manni und Roland erkennen, die beide in drei Sätzen gegen ihn unterlagen. Zum Glück konnte Andre sich auf seine Aufschläge und gelegentliche Vorhandschüsse verlassen, außerdem setzte er die Noppe dosiert und unangenehm ein, so dass wir in vier Sätzen die erste WSG-Führung feiern konnten.

Erik stieg danach gegen Steffen in den Ring. Während der erste Satz klar verloren ging, konnte er sich den zweiten recht klar sichern. Im dritten führte er bereits mit 10:8, bevor ihn zwei Fehlaufschläge seinerseits wieder aus dem Konzept brachten. Dies ergab ein 10:10 und der Satz ging schlussendlich mit 11:13 verloren. Auch der vierte Satz war eng – und täglich grüßt das Murmeltier (und für mich das Phrasenschwein): auch hier führte Erik mit 10:8, konnte den Satz aber nicht sichern und musste dem Gegner zu einem knappen Sieg gratulieren (inkl. dem üblichen Wände hochgehen – siehe Artikel aus der vorletzten Woche). 2:2 Zwischenstand.

Im unteren Paarkreuz startete Roland gegen Gründer, Die ersten beiden Sätze gingen deutlich an Roland – und dann riss der Faden. Roland wurde unsicherer, ein paar enge Bälle gingen knapp daneben, und schon fand man sich im fünften Satz wieder. Roland konnte sich hier nach Rückstand noch einmal hineinarbeiten, verlor dann aber unglücklich mit 9:11 im Entscheidungssatz.

Manni bekam es mit Strohbecke zu tun, der mit einer bisherigen 2:9-Bilanz für ihn durchaus machbar sein sollte. Doch zeigte sich dieser im Angriff als sehr sicher, ließ sich nicht zu übereilten Schüssen hinreißen und suchte sich stets den richtigen Ball raus, um gegen Manni zu punkten. Letztendlich kam dabei ein verdienter 3:0 – Sieg für den SC Itzehoe dabei heraus. 2:4 – es wurde eng und ein Sieg rückte in weite Ferne, auch angesichts unserer nicht unbedingt bärenstarken Doppel zu Beginn.

Andre ging nun zum Einserduell gegen Steffen an die Platte. Mittlerweile konnte sich auch Jan von der Arbeit loseisen, um den „Nachwuchs“ der ersten Mannschaft nach Kräften zu unterstützen – was bei Andre zum Glück nicht vonnöten war. Die Noppenbälle kamen sicher und den mit viel Rotation gespielten Angriffsbällen Steffens hatte er immer den „Teufelsbelag“ entgegenzuhalten. Der ein oder andere ausgesuchte Angriffsball tat sein Übriges zum 3:0 – Sieg für die WSG.

Erik wollte (und sollte!) es nun gegen Rotzoll besser machen. Er spielte hier wesentlich abgeklärter und ruhiger, nahm sich speziell bei seinen Aufschlägen auch mal die Zeit, um etwas herunterzufahren. Die lange Abwehr war erheblich stabiler, der Knackpunkt hierbei war sicher der knapp 13:11 gewonnene dritte Satz. Zwar verlor er den vierten mit 3:11, konnte sich aber für den vierten noch einmal neu taktisch einstellen lassen und gewann diesen schließlich hauchdünn mit 11:9 durch einen starken Angriffsball. Es stand 4:4 und die WSG war „back in the game“.

Roland durfte dann gegen Strohbecke ran, der ihm sichtlich mehr lag. Zwar ging der dritte Satz verloren, insgesamt war der 3:1 – Sieg aber verdient und nicht wirklich in Gefahr. Dies bedeutete mit 5:4 endlich einmal wieder eine Führung für die WSG!

Manni kämpfte dann gegen Gründer im wahrsten Sinne des Wortes mit allen Mitteln. Er gewann den ersten Satz ebenso deutlich, wie er dann den zweiten verlor. Im dritten bewies er wieder mehr Sicherheit, um den vierten erneut zu verlieren. Der fünfte Satz war dann ein „Heimvorteilsatz“ – man könnte auch sagen, dass Manni den Papst in der Tasche hatte. Zum eins zu null startete er gleich mit einem Rückhandschuss, der knapp hinten auf die Tischkante fiel. Er setzte zudem die Aufschläge cleverer, und auch die Rückhand kam verglichen mit den vorherigen Sätzen deutlich effektiver. Und Gründer verschlug den ein oder anderen Ballonabwehrball von Manni, die er vorher immer als sichere Stopps zum Punkt verwandelt hatte. Manni konnte den 5. Satz mit 11:7 für sich entscheiden, damit war der WSG ein Punkt schonmal sicher – 6:4 vor den Abschlussdoppeln nach einem 2:4-Rückstand. Das war schon nicht so schlecht.

Roland und Andre traten gegen das nun mit 11:3 mit stärkste Doppel der Liga, Rotzoll und Steffen an. Es entwickelte sich ein spannendes, phasenweise auch hochklassiges (sonst möge man mich hier korrigieren) Doppel. Nach zwei deutlichen ersten Sätzen, für jede Paarung einer, gab es einen engen dritten Satz, den die Itzehoer nach vier direkten Punkten durch Netzroller innerhalb des Satzes mit 16:14 für sich entschieden. Mit ordentlich Frust im Blut dachten wir uns – was solls, ab nach vorne! Nächster Satz – zu 3 für uns! Der fünfte Satz sollte einmal mehr wie so oft heute die Entscheidung bringen. Nach einem 4:1 – Start unsererseits gab es einen denkwürdigen Punkt für die Itzehoer, bei dem sich Andre nicht zusammenreißen konnte, und Roland ers tmal zusammenstauchte, warum er seinen Alabasterkörper nicht aus der Schusslinie bringen könne. Ein langer Ballwechsel mit zahlreichen Topspins endete mit einem diagonalen Topspin Rotzolls in Andres Vorhand. Während ich zum Konter bereit war, stoppte Roland den Ball mit seinem Schläger – nur um darauf hinzuweisen, dass er nicht zur Seite gehen konnte. Verdammt – sollte er auch nicht, nur der Schläger hatte da nichts zu suchen!

Aber egal, wir wechselten schließlich beim 4:5 gegen uns die Seiten. Und dann lief es plötzlich! Jan hatte zuvor diese Stellung unsererseits als die bessere erachtet (man beachte den klar verlorenen zweiten Satz, wo wir exakt so standen…).  Wir ließen nur noch einen Punkt für Itzehoe zu und konnten somit den Satz 11:6 gewinnen und den 7:4 – Sieg unter Dach und Fach bringen.

Fairerweise muss man dazu sagen, dass Manni und Erik am Nachbartisch gegen Gründer/Strohbecke bereits gewonnen hatten, so dass wir keinen Druck mehr hatten und die Itzehoer vielleicht auch nicht mehr mit 100% gegen uns gespielt haben. Laut Erik haben wir damit 3:1 Doppel gespielt – auch wenn unter dem Strich (ja Jan, du hast recht!) nur drei Doppel gerechnet wurden. Man kann also festhalten, dass sich die Doppelumstellung scheinbar gelohnt hat.

Durch den hart erarbeiteten, lange auf der Kippe stehenden Sieg haben wir den zweiten Platz von Hohenaspe 3 zurück erobert. In der nächsten Woche spielen wir Donnerstag gegen die vierte Mannschaft aus Hohenaspe (passenderweise zurzeit auf Platz 4) – sicherlich auch kein Selbstgänger. Wir wollen dennoch um jeden Preis die gute Position, die wir momentan belegen, verteidigen.

So, genug gesabbelt, ich finde wieder kein Ende. Zitate habe ich heute keine – halt doch, eins:

Manni: „Nen Wochenende ohne Damentischtennis ist auch irgendwie Mist. Ist immer schön anzusehen!“

Wir bedanken uns außerdem bei Björn und Jan für die moralische und taktische Unterstützung und hoffen auch beim nächsten Mal auf Zuschauer!

 

Andre Sperlich

 

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