„Sylwia – Mutter des Erfolges“

8:6-Erfolg im Spitzenspiel beim Niendorfer TSV

 

Beim vorletzten (!) Auswärtsspiel dieser Saison hatte das WSG-Quartett am 05.02.2012 zum Spitzenteam des Niendorfer TSV zu reisen. Das kälteste Wochenende des Winters (und der letzten Jahre überhaupt) machte bereits die Anreise zu einem kleinen Abenteuer. Am „Mannschaftsauto“ gingen die empfindlichen Minustemperaturen nicht spurlos vorüber: war das Einfrieren der Scheibenwaschanlage noch zu verschmerzen, wurden die Sorgenfalten auf der Stirn der Mannschaftsführerin immer größer bzw. tiefer, als selbst auf der Autobahn die Geschwindigkeit nicht über 90 km/h geschraubt werden konnte (als Ursache wurde von den Techniklaien auf „Känguru-Diesel“, verstopfte Dieselfilter u. ä. getippt). Trotz aller Schwierigkeiten war das mit 7 Personen vollbesetzte Auto noch sehr zeitig am Spielort in Hamburg Niendorf – gut, wenn ein ausreichendes Zeitpolster eingeplant ist.

Dort wartete die nächste „Überraschung“ auf den WSG-Tross: da die Südseite der Heimspielhalle des NTSV komplett aus einer Glasfront (unteres Drittel aus „Normalglas“, obere Zweidrittel aus Milchglas) besteht – und es zudem ein sonnenüberfluteter Sonntagvormittag war –, waren die Sicht-/Lichtverhältnissen – vorsichtig formuliert – gewöhnungsbedürftig (allerdings für beide Mannschaften; und vor allem auch für die – leider nicht so sehr zahlreichen – Zuschauer) .

Die Steinburgerinnen konnten in diesem richtungweisenden Spiel (WSG: 20:4 Punkte; NTSV: 21:5 Punkte) ihr Stammpersonal aufbieten, die Gastgeberinnen mussten auf die etatmäßigen Nr. 3 + 4 Wiebke Gerdau und Stefanie Nimz verzichten, die durch Abwehrerin Nura Jensen und Beata Zeyn ersetzt wurden.

Der „Spielfilm“ des eigentlichen Punktspiels ist relativ schnell erzählt. Etwas untypisch für ein Spitzenspiel gab es lediglich ein einziges Fünfsatzspiel, mehr als sie Hälfte der Spiele waren bereits nach 3 Sätzen beendet. Diese zumeist eindeutigen Spielverläufe kennzeichneten auch die Doppel: Sylwia und Katarzyna gegen Jensen/Zeyn ungefährdet (+5 +5 +6), Isabelle und Ann-Kristin gegen das Spitzendoppel Kölln/Wendt chancenlos (-8 -5 -5).

Das erste (und schon vor entscheidende) „Break“ erspielten sich die WSGerinnen bereits im ersten Einzeldurchgang, und zwar im oberen Paarkreuz. Katarzyna nahm hoch motiviert dank einer konsequent umgesetzten Taktik gegen Nicola Kölln erfolgreich Revanche für die knappe Hinspielniederlage (+7 +9 +8). Sylwia benötigte – wie auch schon im Hinspiel – gegen Abwehrstrategin Sandra Wendt Satz 1 zur Eingewöhnung, um dann ihr System zu finden und knapp, aber verdient zu gewinnen (-7 +9 +8 +10). Im unteren Paarkreuz siegte Isabelle gegen Mannschaftsführerin Beata Zeyn ohne Schwierigkeiten (+2 +4 +3), während sich Ann-Kristin (immer noch erkältungsgeschwächt) vergeblich gegen die stets freundliche Nura Jensen mühte. Bei ihrer Viersatzniederlage (-7 +9-7 -11) war durchaus mehr drin, aber die langen Ballwechsel gegen die sichere Abwehr der Niendorferin waren an diesem Tag doch etwas zu Kräfte zehrend. Der „gleichsam schillernde wie unterhaltsame“ Oberschiedsrichter dieser Partie dürfte es so (oder so ähnlich) für die Anwesenden formuliert haben:„Der Niendorfer TSV verkürzt gegen den VfL Kellinghusen auf 4:6. An Tisch 1 spielen jetzt die Damen . . .  .“

Sylwia bestätigte in ihrem 2. Einzel ihre gute Tagesform. Hatte sie im Hinspiel gegen Nicola Kölln noch deutlich den Kürzeren gezogen, drehte sie diesmal den Spieß um (-9 +9 +9 +5). „Kasia“ konnte ihren Ruf als „Abwehrkillerin“ diesmal dagegen leider nicht bestätigen. Gegen fast fehlerlos spielende Sandra Wendt fehlte einfach der Sieg bringende Endschlag (-9 -8 -5). Während Isabelle das einzige „Marathon-Match“ des Tages an dem von den Lichtverhältnissen besonders beeinträchtigten Tisch 1 absolvierte, sorgte Ann-Kristin recht schnell für den wichtigen 6. WSG-Punkt, indem sie Beata Zeyn durch couragiertes Offensivspiel (+7 +8 +10) in die Schranken verwies. „Isi“ blieb ein zählbarer Erfolg dagegen leider verwehrt. Kurioserweise (oder wegen der Lichtverhältnisse auch nicht?) wurden in der Partie Jensen vs. Laskowsky die Sätze 1 – 4 immer von derjenigen Spielerin gewonnen, die auf der von den Lichtverhältnissen etwas weniger beeinträchtigten Seite agierte. Und auch im Entscheidungssatz kippte das Spiel zum Nachteil von Isabelle, als in der Satzmitte zum letzten Mal die Seiten gewechselt wurden (+8 -9 +9 -3 -5). Neuer Zwischenstand: 6:4 für die WSG.

Im Schlussdurchgang gelang es dem WSG-Quartett,  seinen Vorsprung bis ins Ziel zu transportieren. Ein wenig zittern musste man aber um Sylwia, die im Duell der bislang unbesiegten Spielerinnen gegen Nura Jensen sichtbar mit den Kräften am Ende war. Wer weiß, wie es ausgegangen wäre, wenn Sylwia den 4. Satz nicht ins Ziel gerettet hätte (+10 +1 -8 +11). Isabelle machte gegen Nicola Kölln trotz der Viersatzniederlage über weite Strecken eine gute Figur (-8 +5 -4 -8); Ann-Kristin bot in einen sehenswerten Spiel gegen die sympathische Sandra Wendt vor allem 1. Satz mächtig Paroli (-12 -4 -5). Den umjubelten 8. Punkt fuhr bereits kurz zuvor Katarzyna ein, die gegen Beate Zeyn wenig Probleme hatte (+8 +4 +7).

Dank einer an diesem Tag überragenden Sylwia, die an vier der acht Punkte beteiligt war, setzt sich die 1. Damen also am Ende mit 8:6 durch und schraubt damit das Punktkonto auf 22:4, was derzeit den 1. Tabellenplatz bedeutet.

Jetzt haben die WSG-Damen erst einmal eine fünfwöchige Punktspielpause. Mal sehen, ob die Form konserviert werden kann. Das nächste Spiel steht am 10.03. auf dem Programm, wenn man in Wrist das Team der SV Friedrichsort erwartet, gegen die man im November an der Kieler Förde mühevoll mit 8:6 gewann.

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